Wieso die Qualität deiner Gedanken so wichtig für deine glückliche und gelassene Schwangerschaft ist und wie du diese Qualität beeinflussen kannst.
Im heutigen Blogpost geht es darum, wieso wir mit Wahrscheinlichkeiten wenig anfangen können und was das auch für unser Verhalten bedeutet. Es geht darum, was du konkret tun kannst, wenn du Angst hast, dass irgendwas mit deinem Baby ist und wie du dadurch wieder mehr Selbstvertrauen in deinen Körper bekommst. Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Lesen.
Du denkst jeden Tag an die 60.000-80.000 Gedanken
Unter diese Gedanken fallen auch solche, durch die du die Gegenwart in Frage stellst oder gedanklich in der Zukunft festhängst, weil du Hypothesen darüber aufstellst, wie etwas wohl ist oder sein wird. Da unser Gehirn eine Negativitätstendenz hat, sind diese Hypothesen meist ausschließlich negativer Natur. Wenn du dir beispielsweise Sorgen um die Gesundheit deines Babys machst, liegt das an den negativen Gedanken, die du aufstellst.
Und einen Großteil deiner Gedanken, egal ob neutral, positiv oder eben negativ, wiederholst du unbewusst Tag für Tag. Du hast also ununterbrochen ein permanentes Kopfkino laufen – ob du dir dessen bewusst bist oder nicht.
Das ständige Wiederholen bspw. von negativen Gedanken führt erstens dazu, dass sie sich auf deine Gefühle und dein Verhalten auswirken und zweitens bist du umso überzeugter davon, dass sie wirklich wahr sind, je öfter du sie denkst.
Die Qualität deiner Gedanken
Deine Gedanken haben dementsprechend auch einen großen Anteil daran, wie du deine Schwangerschaft wahrnimmst. Deswegen ist die Qualität deiner Gedanken ausschlaggebend dafür, ob du eine glückliche, gelassene und sorgenfreie Schwangerschaft erlebst oder ob sie das Gegenteil ist und du dich andauert fragst, ob es deinem Baby auch wirklich gut geht oder ob es nicht vielleicht doch irgendwelche Fehlbildungen oder eine schlimme Krankheit hat.
Um die Qualität unserer Gedanken zu beeinflussen, können wir uns unser Gehirn und die Art und Weise, wie es funktioniert, zu Nutze machen.
Zum einen können wir nicht gleichzeitig an zwei Dinge denken. Diese Tatsache können wir in der Mindset-Arbeit positiv für uns nutzen.
Zum anderen kann unser Gehirn nicht zwischen tatsächlich Erlebtem und nur vorgestellter Erfahrung unterscheiden. Egal, ob wir durch Hypothesen oder durch Fakten gestresst sind bzw. ob dein Baby wirklich krank ist oder du “nur” Angst davor hast, dass es so sein könnte: in beiden Fällen werden die gleichen psychischen und körperlichen Reaktionen hervorgerufen und dein Hormonhaushalt verändert sich. Manchmal nur für ein paar Minuten, oft aber auch über Stunden, Tage oder Monate hinweg.
Zusammenhang zwischen deinen Gedanken und deiner körperlichen Reaktion
Um diese Erkenntnis, also den direkten Zusammenhang zwischen deinen Gedanken und deiner körperlichen Reaktion zu verdeutlichen, kannst du dir eine schön gelbe, saftige Zitrone vorstellen. Wenn du dir dieses Bild wirklich vor Augen führst und dir dann vorstellst, du würdest die Zitrone durchschneiden, sie dann zum Mund führen und hineinbeißen, merkst du vielleicht, dass dir tatsächlich Wasser im Mund zusammen läuft oder du sogar das Gesicht verziehen musst, weil du die Säure der Zitrone im Mund spürst. Und all das, nur weil du in Gedanken bei einer sauren Zitrone warst.
Wenn Zitronen nicht so dein Ding sind, du aber Angst vor Spinnen hast, wird etwas Ähnliches passieren. Sobald du dir eine Spinne auf deinem Körper vorstellst, stellen sich vielleicht deine Arm- und Nackenhaare auf und du bekommst eine Gänsehaut – und das, obwohl von einer Spinne in echt weit und breit keine Spur ist.
Das Problem mit Wahrscheinlichkeiten
Das selbst gilt, wenn du darüber nachdenkst, ob es deinem Baby gut geht oder ob es nicht vielleicht doch etwas hat.
Die Wahrscheinlichkeit ein gesundes Kind zu bekommen ist auf deiner Seite. Denn nur ca. 2 Prozent aller Neugeborenen in Deutschland weisen zb körperliche Fehlbildungen auf. Das heißt im Umkehrschluss, dass 98 % der Kinder ohne Fehlbildungen geboren werden.
Die Wahrscheinlichkeit ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen nimmt zwar mit dem Alter der Mama zu, aber was heißt das konkret? 0,5 % der Neugeborenen bei 30 Jährigen weisen Trisomie 21 auf. Bei 40 Jährigen sind es 2%. Auch hier heißt es umgekehrt wieder: bei 30 Jährigen ist die Chance ein Kind ohne Trisomie 21 zu bekommen bei 99,5 %.
Das Problem ist leider, das unser Gehirn mit Wahrscheinlichkeiten nicht so gut zurecht kommt und es tatsächlich einen riesen Unterschied macht, ob ich dir erzähle, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Baby mit Down Syndrom zu bekommen bei 0,5% liegt oder ob ich davon spreche, dass die Wahrscheinlichkeit ein gesundes Baby zu bekommen bei 99,5% liegt. Die Zahlen machen nicht unbedingt was mit dir, sondern es ist der Deutungsrahmen, der Frame, der etwas mit dir. Also ob das kranke oder das gesunde Kind im Vordergrund der Aussage steht. Auch wenn beide Aussagen die gleichen Fakten widerspiegeln. Aber weil sie einen anderen Deutungsrahmen haben, reagieren wir anders auf sie.
Wenn du zb den Wetterbericht hörst und es darum geht, dass die Wahrscheinlichkeit für Regen morgen bei 30 % liegt, nimmst du vielleicht einen Regenschirm mit, wenn du das Haus verlässt. Wird hingegen von 70%iger Wahrscheinlichkeit gesprochen, dass es trocken bleibt, gehst du ohne große Bedenken auch ohne Schirm aus der Haustür. Und das, obwohl beide Aussagen genau dasselbe vorhersagen.
Du merkst: unser Gehirn kann einfach mit Wahrscheinlichkeiten nicht wirklich akut etwas anfangen.
Nutz dein Kopfkino für und nicht mehr gegen dich
Um hier entgegenzuwirken und sich von den Ängsten nicht mehr steuern zu lassen, doch vllt kein gesundes Kind zur Welt zu bringen, gibt es eine Methode, die ich aus dem Leistungssport für mich entdeckt habe. Ich liebe diese Methode, denn durch sie können wir unser Gehirn mit seiner Negativitätstendenz austricksen, indem wir uns bewusst für schöne Gedanken entscheiden, die uns Selbstsicherheit und Vertrauen in uns und unseren Körper und den Prozess einer Schwangerschaft schenken – und das funktioniert über Visualisierung. Mit dieser Methode nutzt du dein Kopfkino für und nicht mehr gegen dich.
Beim Visualisieren geht es nämlich vor allem darum, in Bildern zu denken und Worte und Wahrscheinlichkeiten beziehungsweise Sprache allgemein beiseite zu schieben. Wenn wir in Bildern denken, können wir nämlich viel schneller positive Emotionen hervorholen und gleichzeitig unsere Sorgen und Ängste minimieren.
Und letztendlich ist der Gedanken, vielleicht kein gesundes Kind zu bekommen eben nichts anderes als ein negativer Gedanke und damit eine Angst, die zum jetzigen Zeitpunkt und wahrscheinlich eben auch komplett unbegründet ist.
Und Visualisierung ist auf zwei Weisen möglich. Zum einen können wir uns Ereignisse, Erlebnisse oder Erfahrungen vorstellen, die wir bereits gemacht haben oder aber wir stellen uns vor, wie etwas in Zukunft sein wird. Also in unserem jetzigen falle, wie es sein wird unser gesundes Baby in den Händen zu halten.
Voraussetzungen fürs Visualisieren
Damit das Visualisieren bei dir funktioniert, gibt es ein paar wichtige Voraussetzungen, die du kennen solltest:
Die Fähigkeit der Visualisierung ist eine Kompetenz. Das heißt, es ist eine erlernbare Fähigkeit. Wie bei allen Dingen, die wir lernen können, werden wir nur durch Üben, Ausprobieren und regelmäßiges Trainieren besser. Je mehr du also trainierst, desto qualitativ hochwertiger werden deine inneren Bilder werden und desto größer wird dein Nutzen sein. Anders ausgedrückt: je mehr du trainierst, desto schneller hinterfragst du deine automatisch eintretenden negativen Hypothesen und desto schneller wirst du innerlich wieder ruhig werden. Lass dich also nicht davon abschrecken, dass es dir am Anfang vielleicht schwer fällt, deine Aufmerksamkeit für einen längeren Zeitpunkt bewusst auf die Gesundheit deines Babys zu richten. Und ich weiß: am Anfang wird es sich so anfühlen, als wenn du dir alles nur einredest. Aber letztendlich redest du dir eh immer alles nur ein. Du redest dir also auch die Sorge nur ein, dass dein Kind eventuell krank ist. Aber was hast du davon? Nichts. Also nutz doch deinen eigenen Kinofilm in deinem Kopf viel besser für dich.
Visualisierung funktioniert am besten, wenn du entspannt bist. Suche dir also gerade am Anfang deines Trainings eine ruhige Umgebung, in der du wenig abgelenkt wirst und wähle eine Zeit, in der du vor allem keinen Zeitdruck hast. Je mehr Erfahrungen du mit dieser Methode gewonnen hast, desto flexibler kannst du diese Technik auch in einem anderen Setting üben.
Gerade wenn du neu mit dieser Methode arbeitest, wird sie kognitiv anstrengend sein und Energie kosten. Mit der Zeit, wenn du fast wie automatisch und egal, wo du bist, visualisierst, wird es immer einfacher für dich.
Dein eigenes Mindset spielt auch hier wieder eine große Rolle. Je überzeugter du von dieser Methoden und auch von dem, was du visualisierst, bist, desto motivierter wirst du sein, diese Methode so oft es geht, anzuwenden. Demnach wirst du natürlich auch schneller Veränderungen im Umgang mit deinen Sorgen und Ängsten merken.
Last but not least: die vermutlich wichtigste Voraussetzung, um Erfolge zu merken, ist regelmäßiges, genauer gesagt tägliches Üben. Nimm dir dafür in den nächsten Wochen gerne mindestens 10-15 Minuten Zeit am Tag, denn auch hier ist es wie bei allen anderen Methoden auch: Der Schlüssel liegt in der Anwendung.
Jetzt wo du alle wichtigen Voraussetzungen kennst, geht es nun darum, dein neues Wissen anzuwenden. Schreib dir am besten wirklich auf, was du visualisieren möchtest. Also zb wie es sein wird, dein gesundes Baby im Arm zu halten und kennen zu lernen, wie du dich fühlen wirst, wie dein Baby riechen wird und so weiter. Je detailreicher, desto besser.
Denn egal ob du Angst davor hast, dass dein Baby vllt etwas hat oder aber du dich bewusst dafür entscheidest deinem Körper zu vertrauen, dass alles gut wird: beide Varianten sind letztendlich nur Hypothesen. Wieso solltest du dir also über etwas Gedanken machen, was du NICHT willst?
Konkret heißt das bei mir zb: wenn ich mich wieder dabei ertappe – und dieses Ertappen ist wichtig, weil ich sonst auch nichts ändern kann, wenn ich mich also wieder mal dabei erwische wie meine Gedanken unbeaufsichtigt sind und ich darüber nachdenke ob es meinem Baby auch wirklich gut geht und es keine Anzeichen gibt, dass es so ist, lenke ich meine Gedanken und stelle mir vor, wie es ist, wenn ich ihn oder sie im Arm halte.
Möglichkeiten des Visualisierens
Bevor du selbst aktiv wirst, möchte ich dir gerne noch die verschiedenen Möglichkeiten aufzählen, wie beziehungsweise was du genau Visualisieren kannst.
Subjektive oder objektive Visualisierung
Bei der subjektiven Visualisierung siehst du deine glückliche und gelassene Schwangerschaft durch deine eigenen Augen. Das heißt, du bist die Darstellerin deines Films und nimmst hier die Innenperspektive ein.
Bei der objektiven Visualisierung beobachtest du dich gewissermaßen von oben, indem du die Beobachterrolle und somit eine Außenperspektive auf dich einnimmst.
Beide Varianten sind möglich und du musst für dich entscheiden, welche dir mir liegt.
Positive Visualisierung ohne Negation
Vermeide Sätze, in denen die Worte kein/ohne/nicht etc. vorkommen. Damit dein Gehirn diese Worte nämlich interpretieren und verstehen kann, muss es erstmal daran denken, woran es nicht denken soll. Du möchtest aber ja gerade nicht mehr deine Sorgen und Ängste in den Vordergrund stellen, sondern die synaptischen Verbindungen mit der Zeit abbauen und nicht weiter stärken. Achtung: auch Worte wie “sorgen- oder angstfrei” zählen hier mit rein. Visualisiere ausschließlich positive Dinge, Emotionen und Ereignisse. Also alles, was du in deiner Schwangerschaft oder deinem Leben gerne hättest. Anstatt von “angstfrei” zu sprechen, formuliere lieber Sätze wie “Ich genieße jeden Moment und bin im Hier und Jetzt”.
Gegenwartsbezogene Visualisierung
Stell dir vor, dein gewünschtes Zielbild ist schon Realität. Wenn du davon ausgehst, dass du jetzt schon ein gesundes Kind in den Armen hältst, kannst du leichter in diese Emotion eintauchen und dein Gehirn produziert automatisch und unmittelbar Hormone, die dich darin unterstützen, dich direkt gut zu fühlen. Dass, was du dir in Gedanken selbst erzählst, egal, ob bewusst oder unbewusst, hat immer einen sofortigen Einfluss auf deine körperlichen und emotionalen Empfindungen. Im Negativen kennst du das bestimmt schon zu Genüge. Es wird Zeit, dass du auch die andere Seite kennenlernst.
Schreib deine Visualisierung auf
Gerade am Anfang deiner Visualisierungs-Praxis ist es sehr hilfreich, wenn du dir deine konkreten Bilder im Kopf erst einmal aufschreibst. Dann kannst du diesen Zettel am Anfang als Spickzettel nehmen und ihn dir einfach durchlesen.
Und jetzt heißt es: ganz viel Spaß mit deinem neuen Lieblingsfilm.
In diesem Sinne: auf ein schönes Bauchgefühl.
Ich glaub an dich und du solltest es auch tun.
Deine Jill
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Was ehemalige Coachees über die Arbeit mit mir sagen, könnte für dich auch von Interesse sein.
Meine Vision? Das JEDE Schwangere, Stress, und ihre Sorgen und Ängste in ihrer Kugelzeit in den Griff bekommt!
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