Wieso du dich auch mental auf die Geburt vorbereiten solltest

geburt

Wieso und wie du dich mental auf die Geburt vorbereiten kannst.

In diesem Beitrag erfährst du, wie oft unser Denken eigentlich unbewusst stattfindet, welche Auswirkungen unsere Glaubenssätze und Wörter auf die Geburt haben und ich stelle dir ein paar Studien vor, in denen es um die selbsterfüllende Prophezeiung bei der Geburt geht. Du erfährst, das kein anderer normaler und gesunder Lebensabschnitt neben der Schwangerschaft so eng maschig durch Ärzte betreut wird, und was diese Tatsache mit unseren Erwartungen an die Geburt zu tun hat.

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Lesen.

Bewusste und unbewusste Handlungen

Wusstest du, dass vieles von dem, was wir im Leben tun, denken oder wahrnehmen, ohne unser Bewusstsein abläuft?

Wenn du zb Autofährst, musst du nicht mehr bewusst überlegen, wo das Gas und wo die Bremse ist. Solche Bewegungsabläufe, die wir schon tausend mal gemacht haben, funktionieren sogar eigentlich besser, wenn wir nicht darüber nachdenken.

Auch die Art und Weise wie du denkst, passiert automatisch und ist oft nicht gesteuert. Gedanken kommen und gehen und wir wissen weder vorher sie kommen, noch wohin sie gehen.

Würdest du dein Denken steuern – was definitiv möglich ist – würdest du vermutlich nicht mehr so oft negativ denken oder dich abwerten.

Und auch das was wir wahrnehmen, passiert oft unbewusst. Lass uns das Wort wahrnehmen einmal genauer anschauen. In dem Wort steht das Wort „Wahr“ von Wahrheit. Und das ist ziemlich interessant. Denn das, was wir wahrnehmen, halten wir oft auch für wahr. Und unsere Wahrnehmung wiederum ist aber von einigen Punkten abhängig. Zb davon, was wir uns wünschen, was wir erwarten und welche Vorerfahrungen wir bereits gemacht haben. Negative Gedanken können dabei die Realität enorm verzerren.

Was meine ich damit?

Das Eisbergmodell

Wie ja gerade schon erwähnt, findet ein Großteil des Denkens unbewusst statt. Und das kann man schön mit einem Eisberg vergleichen, so wie es Sigmund Freud schon gemacht hat.

Der größte Teil eines Eisbergs liegt bekanntlich unter der Wasseroberfläche. Der sichtbare Teil ist demnach wesentlich kleiner als der nicht sichtbare. Und genauso kannst du dir das Verhältnis von deinem Bewussten zu deinem Unbewussten vorstellen. Du denkst, fühlst und handelst eben ganz oft im Autopiloten und oft ohne große Anstrengung. Dein Bewusstsein steuert dies nur zu 2-10%. Dein Unbewusstes nimmt demnach 90-98% für sich in Anspruch und beeinflusst dein Denken, Fühlen und Handeln demnach wesentlich stärker.

Das was sich unterm Wasser abspielt, hat also einen sehr großen und oft bestimmenden Einfluss auf alles, was überm Wasser vor sich geht. Dein Bewusstsein basiert also letztendlich auf deinem Unbewussten.

Negative Glaubenssätze in Bezug auf die Geburt

Lass uns das mal in Bezug auf die vorstehende Geburt durchspielen.

Unbewusst denkst du vielleicht sowas wie:

„Geburt tut weh.“

„Geburt ist schrecklich.“

„Da muss ich halt durch.“

Diese Glaubenssätze führen dazu, dass du dich unter der Geburt nicht entspannen kannst. Aber wie soll das auch gehen, wenn du dich im Vorfeld schon Wochen, Monate oder sogar Jahre damit beschäftigst, was du während der Geburt nicht möchtest.

Dazu kommt dann noch, dass wir in der Schwangerschaft so engmasching durch Ärzte betreut werden, wie in keinem anderen Lebensabschnitt – außer eben wir sind krank. Kein Wunder, dass die Angst dadurch unbewusst immer lauter wird.

Kein Baby kommt in Deutschland ohne die ständige Überwachung von Laborwerten, CTGs und Ultraschallbilder auf die Welt. Und für die meisten Schwangeren ist es ganz klar, dass sie ins Krankenhaus gehen, um zu gebären. Wenn wir uns unser Nachbarland Holland im Vergleich anschauen, sieht das da schon anders aus.

Für viele Niederländer kommt der Kreißsaal nur im Notfall in Frage. Und die komplette pränatale Vorsorge liegt bei den Hebammen. Gynälogoen sieht man als Schwangere nur, wenn irgendwas nicht normal ist.

Fachärztliche Betreuung ist nicht die Norm, stattdessen gilt die Hebamme als Fachfrau für den normalen Bereich der Geburtshilfe und Gynäkologen als Experten für nur eventuell problematische Schwangerschaften.

Ich möchte mich auf keine Seite stellen und sagen, dass das eine besser ist als das andere. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass es so wie es in Deutschland ist, nicht überall ist. Nicht nur in dritte Weltländern sondern eben auch in der westlichen Welt.

Und in Holland zb finden viel mehr Hausgeburten statt. Das schöne daran ist, dass die Schwangeren nicht als Patientinnen gesehen werden, wie im KH, sondern als eine Frau, die eine ganz natürliche und sehr persönliche Aufgabe erfüllt. Und das Bild finde ich persönlich wirklich schön. Das stärkt nämlich die Selbstachtung und auch das Selbstvertrauen und die Schwangeren können sich wirklich entspannen, was mehr als förderlich für die Geburt ist.

Was die Klinikatmosphäre mit dem Selbstvertrauen unter der Geburt macht

Das Problem der modernen Kliniken ist meiner Meinung, dass sie häufig das Gegenteil auslösen. Eine kerngesunde Schwangere wird zur Patientin. Die Sicherheit der Krankenhäuser, die in Situationen, wo ein Eingriff notwendig ist unglaublich wichtig sind, ist für Frauen, die keinerlei Eingriffe brauchen, fehl am Platz. Und das Selbstvertrauen in den eigenen Körper wird durch die Klinikatmosphäre auch geschwächt, weil unbewusst eben immer mitschwingt, dass eine Geburt gefährlich ist. Und in Holland zeigen Studien, dass Schwangerschaft und Geburt weniger als Risiko und viel mehr als normale Ereignisse wahrgenommen werden.

Um das zu verdeutlichen habe ich dir noch mal eine Studie mitgebracht in der Frauen aus Holland und den USA vor und nach der Geburt befragt wurden, wie sie sich die Geburt vorstellen.

Die Niederländerinnen erwarteten Wehenschmerzen, die sie wahrscheinlich ohne Schmerzmittel ertragen könnten. Die US-Amerikanerinnen gingen von fürchterlichen Schmerzen aus, die ohne Schmerzlinderung nicht zu überstehen seien.

Bei den Befragungen nach der Geburt zeigte sich, dass beide Gruppen in ihren Annahmen bestätigt wurden. Und da wundert es dann auch nicht, dass nicht einmal ein Prozent der US-Amerikanerinnen zu Hause oder im Geburtshaus entbindet.

Und diese Studie zeigt total gut die Macht der selbsterfüllenden Prophezeiung.

Wieso ist das jetzt für dich so wichtig?

Wenn du unbewusst auch davon ausgehst, dass Geburt etwas schwieriges ist, kannst du dich bewusst dazu entschließen, manchmal zu denken, dass es „vllt auch was schönes“ sein kann. Damit entwickelst du mit der Zeit ein neues Mindset. Und dadurch sickern die positiven Vorstellungen mit der Zeit ins Unbewusste. Dort lagern auch deine Instinkte, wie Geburt funktioniert. Genauso wie dein Körper weiß, wie er ein Baby in dir heranwachsen lassen kann, weiß er nämlich auch, wie die Geburt abzulaufen hat. Oft steht aber unser Kopf dem Körper im Weg und fördert Stresshormone, anstatt loszulassen und damit dafür zu sorgen, dass du dich entspannst.

Denn nur wenn alles gut durchblutet ist, läuft alles so ab, wie von der Natur geplant. Das tolle ist, dass du etwas dafür tun kannst und nicht abwarten musst, bis die Geburt „endlich vorbei ist“. Denn Geburt ist etwas großartiges, magisches und unbeschreiblich schönes. Mach dir also u.a. öfters bewusst schöne Gedanken! Je mehr, desto besser! Und darüber hinaus kannst du noch mehr tun. Nämlich genau darauf achten, was du eigentlich im Alltag für Wörter benutzt.

Die Macht der Wörter

Denn wie du über die Schwangerschaft und die Geburt denken, beeinflusst stark deine Gefühle und dadurch auch dein Handeln. Und jedes Wort löst eine komplette Assoziationskette von Geräuschen, Gerüchen und Bildern in uns aus, damit wir den Sinn des Wortes verstehen.

Deswegen ist es so wichtig, dass du dich nicht nur körperlich auf die Geburt vorbereiten, sondern auch mental. Denn es macht einen großen Unterschied, welche Worte und Gedanken wir nutzen, wenn wir beispielsweise über die Geburt sprechen oder nachdenken.

Und in der deutschen Sprache sind viele Wörter rund um die Geburt unglaublich unpassend und erzeugen weitere selbsterfüllende Prophezeiungen. Zb das Wort Wehe. Das Wort Wehe kommt von wehtun. Und das Wort Kreissaal- abgeleitet vom Kreischen also schreien. Oder das Wort Austreibungsphase  – da muss ich glaube ich gar nichts zu sagen. Und diese Wörter lösen bestimmte Assoziationen aus – und leider keine positiven. Es ist also kein Wunder, dass so viele von uns Angst vor der Geburt haben.

Da Worte so viel in uns auslösen, kann es dir schon vor und vor allem auch während der Geburt helfen, wenn du beispielsweise nicht von Schmerzen sprichst. Natürlich ist eine Geburt Arbeit für den Körper, aber es macht halt einen Unterschied, ob du von Schmerzen sprichst oder beispielsweise von einem sehr starken Dehnungsgefühl.

Bei Schmerzen sind wir darauf gepolt, von ihnen wegzugehen. Der erste Impuls bei einer heißen Herdplatte ist es, die Hand wegzuziehen. Wenn du also unter der Geburt eigentlich vor jeder Wehe fliehen möchtest, kann das Ganze anstrengend und sehr lang werden. Du bist nicht entspannt und locker und dein Kopf arbeitet gegen deinen Körper. Dein Körper möchte die Muskeln des Gebärmuttermundes öffnen, während dein Kopf laut „Nein!!“ brüllt.

Empfindest du jede Wehe als starke Dehnung, kannst du „auf sie zugehen“. Unbewusst verbindest du mit dem Wort vermutlich nichts Negatives, weil du es u.a. vom Sport kennst. In eine Dehnung geht man proaktiv. So kannst du es mit etwas Übung schaffen, die starke Körperempfindung für dich als positiv zu werten und den Grund für dieses Gefühl in den Vordergrund zu stellen. Dein Körper bringt dadurch schließlich dein Kind zur Welt.

Auch das Wort Wehe, würde ich an deiner Stelle ersetzen. Ich habe in meiner Schwangerschaft immer von Wellen gesprochen. Die Kontraktionen kommen nämlich tatsächlich wellenförmig. Sie bauen sich langsam auf, erreichen einen Höhepunkt und ebben dann langsam wieder ab. Oft erzeugen die Gedanken an Wellen ein Gefühl von Freiheit und rufen Urlaubsstimmung hervor. Und diese Vorstellung hat bei mir eher Neugier geweckt als dass sie mir Angst gemacht hat.

Welche Worte nutzt du noch, die eigentlich falsche Vorstellungen in Bezug auf die Geburt oder auch auf die komplette Schwangerschaft vermitteln? Ich freue mich, wenn du sie mit deinen Mitschwangeren und mir auf Instagram teilst. Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass sie ersetzt werden!

In diesem Sinne: Auf ein schönes Bauchgefühl und eine wundervolle Kugelzeit!
Ich glaub an dich und du solltest es auch tun!

Deine Jill

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