Ein bewussterer Umgang mit „Nein“
Fragst du dich manchmal, ob du zu oft „Nein“ sagst? Ich habe mich vor ein paar Wochen mal dabei beobachtet, wie oft ich eigentlich zu meinen Kindern „Nein“ sage. Die Liste war lang, und oft waren es willkürliche Neins, einfach weil ich müde war, zu sehr das entstehende Chaos im Kopf hatte oder einfach keine Lust auf bestimmte Dinge hatte.
Nein, Du darfst dir jetzt nicht die Milch alleine einschenken.
Nein, jetzt wird nicht mit Wasser gespielt. Mach den Wasserhahn aus.
Nein, Du darfst In der Wohnung keine Schuhe anlassen.
Nein, Du kannst nicht ohne Jacke raus.
Nein, Du kannst jetzt nicht laufen du kommst in den Buggy.
Nein, Du darfst jetzt keine Folge aussuchen, ich mach das schnell.
Hast du dir jemals die Frage gestellt, warum du so oft „Nein“ sagst? Und noch wichtiger: War jedes dieser „Neins“ wirklich berechtigt? Ich erinnere mich an zahlreiche Situationen, in denen ich zunächst ein klares „Nein“ aussprach, nur um später doch nachzugeben. Zum Beispiel, als meine Tochter wollte, dass ich sie die Treppe hochtrage. Mein anfängliches „Nein, ich habe die Einkäufe in der Hand.“ wurde, nachdem sie unten am Treppensatz stehengeblieben ist, zu einem unausgesprochenen „Ja“, als ich dann doch nochmal runtergekommen bin. Und je öfter das passiert, desto weniger wert hat das „Nein“.